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Teile, Philosophie: Im Gegensatz zu Elementen einer Menge können Teile eines Ganzen in hierarchischen Relationen stehen. Es kann Abhängigkeiten, insbesondere ontologische Abhängigkeiten zwischen Teilen und Ganzem sowie zwischen Teilen eines Ganzen untereinander bestehen, weil Teile unter Umständen nicht existieren können, wenn ein fraglicher Teil nicht existiert. Siehe auch Extrinsisches, Transitivität, Reflexivität, Symmetrie, Mereologie, Mengenlehre, Elemente, Ordnung, Überlappung.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Peter van Inwagen über Teile – Lexikon der Argumente

Schwarz I 34
Endurantismus/Van Inwagen/Schwarz: Bsp Raupe/Schmetterling: These: Es gibt gar kein Insekt, nichts was über die Verpuppung hinaus existiert.
Rekombination/Mereologie/Schwarz: Die Existenz zeitlicher Teile folgt direkt aus dem mereologischen Universalismus zusammen mit der Ablehnung des Präsentismus. Dann gibt es auch Bsp Aggregate aus Sokrates und Eiffelturm (mereologische Summe). Sokrates ist davon ein zeitlicher Teil, der irgendwann aufhört zu existieren. So wie Bsp ein ausgetrockneter See, der sich aber zur Regenzeit wieder füllt.
Zeitliche Teile/van Inwagen: (van Inwagen 1981)(7) Van Inwagen lehnt zeitliche Teile grundsätzlich ab.
SchwarzVsVan Inwagen: Dann muss er den mereologischen Universalismus radikal beschränken oder Präsentist sein.
Perdurantismus/Lewis/Schwarz: Lewis plädiert für seine Kontingenz. Frage/Schwarz: Was soll denn kontingent sein? Soll es mögliche Welten geben, wo die gewöhnlichen Dinge keine zeitlichen Teile haben? Oder sollen spezielle Dinge zeitlich atomar sein und nie ihre Form ändern? Lewis scheint nur letzteres zu erlauben.
Schwarz I 34
Zeitliche Teile/Mereologie/Schwarz: Akzeptiert man aber Aggregate aus Sokrates und Eiffelturm, könnte man immer noch bestreiten, dass Sokrates selbst zeitliche Teile hat.
Lewis: Lewis behauptet selbst auch nicht, dass notwendig alles, was über die Zeit hinweg existiert, aus zeitlichen Teilen besteht (1986f(1), x, 1986e(2), 205, 1994(3) §1).
VsStowe: Zeitliche Teile sollen keine Analyse zeitüberdauernder Existenz liefern.
Lewis: (1083d(4), 76; ähnlich Armstrong 1980(5), 76): Bsp ein Kind, Frieda1 verschwindet plötzlich, während ein anderes Kind, Frieda2 plötzlich auftaucht. Das mag den Naturgesetzen widersprechen, ist aber logisch möglich.
Schwarz I 35
Vielleicht bemerkt niemand etwas. Und es gäbe ja auch nichts zu bemerken.
Vs: Das ist nicht überzeugend.
EndurantismusVs: Endurantismus kann die Prämissen gar nicht akzeptieren.
Van InwagenVs: Frieda1 und Frieda2 können nicht so aneinandergereiht existieren und dennoch verschieden bleiben (2000(6), 398).
>Mereologie
, >Teile, >Teil-von-Relation, >Mereologische Summe, >Ontologie, >Zeitliche Teile.


1. David Lewis [1986f]: Philosophical Papers II . New York, Oxford: Oxford University Press.
2. David Lewis [1986e]: On the Plurality of Worlds. Malden (Mass.): Blackwell.
3. David Lewis [1994a]: “Humean Supervenience Debugged”. Mind, 103: 473–490.
4. David Lewis [1983d]: Philosophical Papers I . New York, Oxford: Oxford University Press.
5. David Armstrong [1980]: “Identity Through Time”. In Peter van Inwagen (ed.), Time and Cause,
Dordrecht: Reidel.
6. Peter van Inwagen [2000]: “Temporal Parts and Identity across Time”. The Monist , 83: 437–459.
7. Peter van Inwagen [1981]: “The Doctrine of Arbitrary Undetached Parts”. Pacific Philosophical Quarterly, 62: 123–137. In [van Inwagen 2001].

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Inwagen I
Peter van Inwagen
Metaphysics Fourth Edition

Schw I
W. Schwarz
David Lewis Bielefeld 2005

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